Trockeneis
Trockeneis ist der handelsübliche Name für festes Kohlenstoffdioxid mit der chemischen Formel CO2, welches bei Normaldruck bei -78,49 °C verdunstet bzw. sublimiert. Es geht direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über, ohne vorher zu schmelzen. Ein natürlicheres Vorkommen auf der Erde gibt es nicht.
Von der Beschaffenheit ist Trockeneis weiß, eisähnlich und ein geruchsloser Feststoff. Für die Herstellung verwendet man flüssiges Kohlenstoffdioxid, welches seine Verwendung in der selben Reinheit bei Sprudelherstellern oder dem Frosten von Lebensmitteln genutzt wird. Das flüssige Kohlenstoffdioxid wird beim entspannen an der Luft zu gefrorenem Kohlensäureschnee, welcher dann je nach Verwendung in die gewünschte Form gepresst wird.
In der Industrie wird Trockeneis überwiegend als Kühlmittel verwendet, jedoch ist der Nutzen nicht nur darauf beschränkt. Neben der Transportkühlung von verderblichen, sowie tiefgekühlten Lebensmitteln, nutzt man das Trockeneis auch für die Kühlung von Motoren im Motorsportbereich, da es sofort vom festen in den gasförmigen Zustand sublimiert. Blutkonserven und Organe des Menschen können effektiv transportiert werden. Da sich das Produkt physikalisch als Nichtleiter klassifiziert, ist der Einsatz beim kühlen und reinigen von elektronischen Bauteilen bedenkenlos möglich. Im Herstellungsprozess von Lebensmitteln wird während der Produktion Trockeneis zugesetzt um Temperaturschwankungen die das Lebensmittel qualitativ negativ beinträchtigen könnten zu vermeiden.
Mit Granulaten des Trockeneises kann man mit entsprechender Luftmenge Oberflächen ähnlich wie beim Sandstrahlen von hartnäckigem Dreck und Schmutz befreien, ohne die Oberfläche zu beschädigen. In der Medizin wird es durch die Kraft der Kälteverbrennung dazu genutzt um Warzen zu vereisen, um diese dann zu entfernen. Zahnärzte können das Eis nutzen um einen Sensibilitätstest an Zähnen durchzuführen.
In der Biologie werden blutsaugende Insekten mit Trockeneis in Fallen gelockt, ebenso werden Bienenköniginnen vom Imker mit Trockeneis während der instrumentellen Besamung ruhig gestellt. Beim kälten von Wein, kann unter Zugabe von Trockeneis zuerst die Schimmelbildung und dann die Absetzung von Weinstein verhindert werden, durch die Zugabe wird der Wein stabilisiert und die Ausbildung wichtiger Aromen gefördert. Eine Verwässerung des Weines findet hierdurch nicht statt. Während man in der Veranstaltungstechnik neben Bodennebeleffekten durch den Zusatz von Trockeneis in warmen Wasser erzeugt, wird in Restaurants und Hotels eine erhebliche Verlangsamung des Abschmelzens von Eisskulpturen sichergestellt. Sicherlich gibt es noch viele andere Anwendungen für Trockeneis.
Beim Umgang und dem Transport von Trockeneis gibt es Warnhinweise die es zu beachten gibt. Geeignete Schutzkleidung wie thermostabilen Handschuhen die man tragen sollte, um somit den Hautkontakt zu vermeiden, da es sonst zu einem Gefrierbrand auf der haut kommt, ist zu empfehlen. Beim Transport ist es wichtig Lagerbehälter zu benutzen die für Trockeneis geeignet sind und diese mit der Gefahrennummer UN 1845 zu kennzeichnen. Die Nummer ist die internationale Transportkennzeichnung von Trockeneis. Außerdem muss der Behälter für das aufbewahren des Eises nie dicht verschlossen sein, da das Trockeneis dichter ist als die normale Luft in der Atmosphäre und sich jederzeit ausdehnt. Dennoch ist es wichtig, für ausreichend Belüftung in der Umgebung des Trockeneises zu sorgen und so einer Erstickungsgefahr zu entgehen. Man darf Trockeneis auch nicht verschlucken, da es im direkten Kontakt Lebensgefährlich ist und daher sollte es auch immer unzugänglich für Kinder aufbewahrt werden.